25% meiner Endnote stehen! Heute gab's nämlich das Langzeitgutachten von unserem Direktor. Und ich bleib meiner Tendenz treu und habe eine 2 eingefahren. "Leider" beeilte er sich gleich mir zu versichern, dass er mir lieber ne 1,7 gegeben hätte, das Gutachten mit dieser Note auch schon ausgedruckt war, als ihm einfiel, dass er laut neuer Ausbildungsordnung nur halbe Noten geben darf. Und 1,5 war ihm dann doch zu hoch. Schade eigentlich. Bin ich da jetzt traurig drüber oder freue ich mich einfach gedankenlos über die 2? Ich denke, letzteres...
Und er hat sich mal wieder als ganz "tolle" Führungspersönlichkeit bewiesen, indem er mir hinter vorgehaltener Hand erzählte, er würde mich schon besser einschätzen, als die beiden Referendarinnen, die vor mir bei ihm waren, um ihre Gutachten zu holen (und die auch eine 2 haben). Warum tut man so etwas?! Meine Vermutung ist ja, dass alle sechs Referendarinnen eine 2 bekommen. Da hat er den wenigstens Stress mit und Gefahr, dass jemand die Note anfechtet, läuft er auch nicht.
Naja, er würde jeder Schule, bei der ich mich bewerbe und die ihn anruft, um zu fragen, wie ich so sei, erzählen, dass es ne 1,7 gewesen wäre und dass er überzeugt wäre, dass ich den richtigen Job für mich gefunden habe.
Nun bin ich halt auch nicht anders als normale Schüler und habe direkt mal hin- und hergerechnet, welche Endnote rauskommen könnte. In Geschichte bin ich mir ziemlich sicher, dass es auch eine 2 wird. In Philosophie haben wir nie direkt drüber gesprochen, aber schlechter dürfte es auch nicht sein. Da die Fachseminare einzeln nur ganze Noten geben dürfen (was für ein Schwachsinn!) fällt das Rechnen also ganz leicht und ich gehe beim Gesamtseminargutachten auch von einer 2 aus. Damit ist mir die 2 schon mal zu 50% sicher.
Die anderen 50% ergeben sich dann erst am Examenstag: 10% die beiden Stundenentwürfe, 10% das Kolloquium und je 15% die "unterrichtspraktischen Prüfungen", also die tatsächlich gehaltenen Examensstunden. Wenn ich die Entwürfe und das Kolloq mit ner 3 hinbekomme, könnte ich in den Stunden sogar eine 4 bekommen und wäre im Schnitt immer noch über einer 3. Das beruhigt, auch wenn es natürlich nicht mein Ziel ist.
Gestern im Kernseminar wieder sehr lustig: Hatten das Seminar in Großform und da ist dann auch immer mein Seminarleiter von Philo dabei. Thema war - natürlich - das Kolloquium. Das beginnt, indem wir ein Statement loswerden. Das Statement enthält eine Situation aus dem Schulalltag und wird mit diverser Theorie verknüpft. Meins wird wohl was mit Motivation zu tun haben. Nun haben wir uns schulintern mal drüber unterhalten und fragten uns, wie das aufgebaut sein soll. Erst Situation und dann Theorie, oder doch lieber umgekehrt. Ich fänd umgekehrt schöner und habe das auch gestern so kundgetan. War mein Kernseminarleiter gar nicht so angetan von. Mein Philo-Seminarleiter (der eben auch Kernseminarleiter, aber nicht meiner, ist) polterte dann in seiner gewohnt coolen Art dazwischen, dass ich das doch so machen soll, wie ich mich am wohlsten fühle. Auf Einwände meines Kernseminarleiters kam dann mit einem Abwinken verbunden "Das geht schon, wenn ich dabei bin!" Ach, ich liiiieeeebe diesen Mann!
Nun habe ich mich halt breitschlagen lassen, mein Statement für die nächste Sitzung vorzubereiten, dann werden diverse Prüfungssituationen durch die Referendare simuliert. Also einer (z.B. ich) spielen den Prüfling, drei andere die Prüfungskommission. Auch wenn ich eigentlich grad keine Zeit dafür habe, dachte ich mir, dass ich das eh irgendwann demnächst vorbereiten muss und es vielleicht gar nicht so schlecht ist, wenn einer der Prüfer (der Philo-Seminarleiter) das schon mal im Vorfeld hört. Dann kann er sich a) gleich Fragen überlegen, die er im Anschluss stellen kann und b) mir mehr oder weniger versteckt Hinweise geben, an welcher Stelle ich vielleicht noch etwas verändern sollte.
Ich glaube, ich bin so ziemlich die Einzige am Seminar, die so ein Glück hat. Nicht nur, dass meine Fachseminarleiter wirklich nett sind, sondern eben auch bzw. gerade, dass einer der Fachseminarleiter, der auch in meiner tatsächlichen Prüfung sitzt, gleichzeitig der zweite Kernseminarleiter ist. Denn die können uns im Kernseminar ja noch so gut auf die Prüfung vorbereiten, entscheidend sind dann ja doch die persönlichen Geschmäcker der Prüfungskommission.
Nun ja, es wird scho werden...
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