Donnerstag, 31. Mai 2012

Ein kleiner Vorgeschmack


Wie man sich wohl nach dem Examen fühlt? Einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie man sich davor fühlt, durfte ich heute erleben. An meiner Schule gab's, seit ich dort bin, bereits drei Examensprüfungen - allerdings hatte ich zu den Referendarinnen überhaupt keinen Kontakt, weswegen das stets an mir vorübergegangen ist. Heute aber hatte ein Referendar, mit dem ich mich gut verstehe (mag an der gleichen Sucht liegen ;-)), seinen großen Tag und so habe ich meinen freien Tag dazu genutzt, um 5 Uhr (!!!) aufzustehen, damit ich kurz vor Sieben in der Schule zum Brötchen schmieren sein konnte. Brötchen schmieren - für das Prüfungskomitee! Weil die armen Herren und Damen so wenig verdienen, dasss sie sich ihr Brötchen nicht selbst beim Bäcker kaufen können. Und weil sie so viel zu tun haben, dass sie keine Zeit haben, dies selbst zu schmieren. Also bekommen sie's von den Prüflingen, die an diesem Tag auch nichts anderes zu tun haben, als Brötchen, Salate und Kuchen aufzufahren. Und deshalb sind an diesen Tagen auch alle anderen Referendare gefragt. Die einen schmieren, die anderen bereiten die Räume vor (Klassen- und Besprechungsraum), die nächsten geleiten das Komitee vom einem zum anderen. Eben damit der geprüfte Referendar wirklich nur unterrichten muss und den Kopf für das abschließende Kolloquium frei hat. Und zwischendurch heißt es immer wieder - warten. Warten darauf, dass endlich die zweite Schulstunde beginnt, in der immer die erste Examensstunde stattfindet. Dann auf die vierte Stunde und danach noch einmal eine Stunde, bis man zum einstündigem Kolloquium darf. Und danach ein letztes Mal warten, ich glaube, das ist mit das Schlimmste. Wenn nach all den Anstrengungen das Komitee berät und man darauf wartet, dass man abgeholt wird und einem die Note gesagt wird.

Aber der heutige Prüfling hat bestanden und so konnte danach mit einem Sektumtrunk gefeiert werden. Zwei Gläser hab ich getrunken und bin nu völlig fertig. Dabei müsste ich wenigstens noch ein bisschen was für morgen planen. Ich hoffe, dass ich mich mit einem Kaffee gleich noch mal aufraffen kann. Ich glaube, mein Kollege liegt im Gegensatz dazu ganz früh im Bett. Zumindest würde ich mich wahrscheinlich so fühlen. Wenn der ganze Stress der letzten Monate und insbesondere Wochen auf einmal von einem abfällt und man bestimmt das Gefühl hat, drei Tage durchschlafen zu wollen. Eine Referendarin, die genauso weit ist, wie ich, meinte dann heute tatsächlich zu mir, dass es bei uns ja noch ein Jahr hin sei. Woraufhin ich ihr vorrechnete, dass wir grad mal noch etwas über ein halbes Schuljahr bis dahin haben. Reine Unterrichtszeit, Sommerferien abgezogen. Das ist soooo lange auch nicht mehr und so hab ich mich mit dem Sekt in der Hand auch mit einem Geschichtslehrer darüber unterhalten, welche Klassenstufen für das Examen am geeignetsten sind und darüber, ob ich nächstes Jahr seine 5 unterrichte. Aber ob ich ne 5. Klasse im Examen will? Ach was, heute mach ich mir da keine Gedanken mehr drüber... :-)

Kurzer Nachtrag:

Beim Direktor war ich heute auch, um meine Nachbesprechung zum letzten UB hinter mich zu bringen. Die Negativliste war zumindest kürzer, als beim letzten Mal. Wegen einer Vertretungsstelle zu fragen, hab ich mich dann aber doch nicht getraut, wenn einem zwanzig Minuten erzählt wird, was ihm alles nicht gefallen hat. Das Niveau war ihm zu hoch! Muss man sich mal vorstellen... Naja, und zig Kleinigkeiten sind ihm auch noch aufgefallen. Was soll's. Alles in allem, glaube ich aber nicht, dass er's sooo schlecht fand. Ist halt ein Klugscheißer ;-) Aber wenigstens hat er meine Idee eines philosophischen Abends für super befunden, so dass ich jetzt mal ein konkretes Konzept dazu ausarbeiten kann. Wenn das dann steht, kann ich ihn immer noch zwecks Vertretung fragen. Schlusswort war dann doch "So kreative Lehrerinnen brauchen wir hier an der Schule!" Na bitte, da geht mein Plan ja vielleicht doch auf :-)

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