Sonntag, 19. Februar 2012

Tinkerbell in Kölle

Nun war's gestern so weit. Ich war das erste Mal beim Karneval in Köln. Und ich denke, es war auch das letzte Mal...

Eigentlich fing's ganz gut an. Meine Mama hat mir Kostüme geschickt, mit denen ich die nächsten 25 Jahre ausgestattet bin und nach langem Hin und Her habe ich mich für das Tinkerbell-Kostüm entschieden. Mit Flügeln (die's übrigens nicht heil zurück geschafft haben ;-))! Patrick hat den Vampirtrend aufgegriffen und mit künstlichem Blut rumgesaut, sah aber gut aus. Schön ein Sektchen beim Fertigmachen getrunken und dann ab in den Zug Richtung Köln. Kurz vor 14 Uhr und immer schön mit Alkohol. Angekommen, Massen an Menschen am Hauptbahnhof unterwegs, los Richtung - wohin auch immer. Helene und Co. haben wir auf dem Weg verloren und so haben wir uns selbst auf die Suche nach der Party gemacht. Und...ich war echt enttäuscht. Vielleicht waren wir am falschen Ort oder am falschen Tag unterwegs. Ich hab's mir jedenfalls anders vorgestellt. Ich dachte, da sind überall Umzüge und feiernde Menschen auf den Straßen. Naja. Schlussendlich waren wir in drei Kneipen. Die erste war echt nett, da war auch richtig was los, aber man konnte sich kaum drehen, so voll war's dort. In der zweiten lief tatsächlich Fußball als wir ankamen, was zum Glück bald vorbei war, aber die Stimmung hielt sich trotz vieler Menschen in Grenzen. Und in der dritten Kneipe ging's mir dann irgendwie gar nicht mehr gut. Da wäre es bestimmt nett gewesen, aber da stieß ich plötzlich an meine Grenze. Da half auch nicht die mehrfache Betonung Patricks, dass es erst halb Zehn sei. Er wollte bleiben, ich nach Hause. Fand ich doof. Mir tat's um Patrick echt leid, denn der ist ja extra für den ganzen Spaß hergefahren. Aber wer mich unleidlich kennt, weiß, dass es besser ist mich dann gehen zu lassen ;-) Hat er auch getan. Und dank moderner Kommunikationsmittel weiß ich, dass er nachts gegen drei nach Düsseldorf gefahren ist und heute irgendwann zu mir gefahren wird. Auf die Hintergrundgeschichte bin ich jetzt schon gespannt! Aber scheinbar hatte er noch viel Spaß, was mein schlechtes Gewissen beruhigt. 

Ich bin dann Richtung Hauptbahnhof und dabei mit vier verschiedenen U-Bahnlinien gefahren. Immer schön um den Bahnhof drum rum... Komisches System haben die da. An mir lag's bestimmt nicht ;-) Am Bahnhof angekommen dann 35 Minuten Wartezeit totgeschlagen, kein Buch dabei, kurz vorm Einschlafen. Gefällt mir nicht. In der Bahn dann tatsächlich kurz weggedöst, bis der Schaffner kam. Man muss dazu sagen, dass Patrick und ich ein "Schönes-WE-Ticket" hatten auf dem unsere beiden Namen standen. Der Schaffner schaut auf das Ticket und erzählt mir was von wegen Betrugsdelikt, weil Patricks Name ja wohl eindeutig früher auf dem Ticket stand und meiner nachträglich draufgeschrieben wurde. Wo denn der Patrick wäre. Seufz... Ich war einfach zu fertig um zu diskutieren. Ich weiß nur noch, dass der Schaffner immer wieder meinte, er müsse mich anzeigen wegen Betrugsversuch und ich ihm immer wieder gesagt habe, dass ich auch nicht weiß, wie ich ihm jetzt das Gegenteil beweisen kann. Irgendwann hat er aufgegeben und ist weitergegangen. Ich hätte ja nix dagegen gehabt, wenn er mich mitgenommen hätte. Dann wäre die Polizei gekommen und ich wäre entweder in eine warme Zelle gekommen oder sie hätten mich heimgefahren. Wäre besser gewesen, als dann noch mal ne halbe Stunde auf meinen Bus zu warten, wobei ich mich, glaube ich, erkältet habe :-(

In diesem Sinne: Kölle Alaaf...

1 Kommentar:

  1. Ach, Mönsch, du Arme! Was fuer ein Horror-Trip! Und dabei ist Köln so schön - find' ich. Zumindest, wenn nicht grad Karneval ist. Halt die Ohren steif! (Und ich weiss, dass das einfacher gesagt als getan ist.)

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