Montag, 11. Juni 2012

07/10 - Stundenziel erreicht oder nicht?


Soooo, fast geschafft! Langsam wird's auch a bissl anstrengend und nervenaufreibend. Aaaaaber, der 7. UB gesamt, bzw. der 4. in Geschichte liegt hinter mir. Was ein Glück!

Um's (relativ) kurz zu machen: Ich war sehr skeptisch und unzufrieden nach der Stunde. 8. Klasse Militarismus und Nationalismus im Kaiserreich - und alles, was die Jungs und Mädchen interessierte, war die Prügelstrafe. Zu lustig auch die Aussagen "Meine Oma/mein Opa haben mir erzählt, dass es bei ihnen auch noch die Prügelstrafe gab" "Äh, deine Oma hat während der Kaiserzeit gelebt?!" "Ja nee, aber so ein großer Unterschied ist das ja nicht" :-) Für mich hab ich das Stundenziel nicht erreicht. Zumindest nicht vollständig. Das ist ja immer dreiteilig: 1. irgendetwas erarbeiten, 2. das Erarbeitete vergleichen, 3. das Erarbeitete anwenden bzw. eine Stellungnahme formulieren. 1. und 2. war okay, aber 3. fand ich eher mau. Nun fand die Nachbesprechung auch nicht direkt im Anschluss statt, sondern erst heute Nachmittag und so hatte ich viel Zeit über die Stunde nachzudenken. Schlimm sowas! Aber besser nur ein paar Stunden schmoren, als mehrere Tage. Von daher bin ich ganz froh, dass wir heute noch nen gemeinsamen Termin gefunden haben. Da darf man ja immer zuerst ein Statement abgeben, bei dem ich nun voll vom Leder gezogen habe. Allerdings nicht, ohne vorher zu sagen, dass ich vom Stundenkonzept an sich überzeugt bin. Das solle ich beim Examen nicht machen. Wenn da ein Prüfer dabei wäre, der ein bisschen empfindlicher ist, hätte der evtl. das Gefühl, ich würde ihm ne Note aufzwingen. Was ich irgendwie Blödsinn finde, da ich nun wirklich arg selbstkritisch bin. Was der Fachseminarleiter wiederum gut findet. Reflexion Reflexion Reflexion. Ich könnte planen, die Stunden immer kritisch beurteilen und hätte Potential ne wirklich gute Lehrerin zu werden. Auch hat er das Gefühl, dass ich ne gute Atmosphäre in den Klassen bzw. ein gutes Verhältnis zu den Schülern habe. Kurzum: für die jetztige Phase der Ausbildung ne 2, im Examen würde er versuchen es noch auf ne 2 zu heben, könnte aber auch ne gute 3 sein. Das hat mich wirklich sehr überrascht! Zumal ich mich mit einer, gerade fertig gewordenen Referendarin unterhalten habe, die noch meinte, wenn man das Ziel nicht erreicht, ist man durchgefallen. Woraufhin ich mir denke, dass ich dann im Examen das Stundenziel so niedrig ansetze, dass ich's auf jeden Fall erreiche. Alles andere wäre doch Wahnsinn! Stundenziel: "Die SuS können die Quelle selbstständig lesen", oder so ;-)

Süß dann zwei Stunden später in meiner Philo-11, bei denen ich nächste Woche den letzten UB-Termin vor den Sommerferien habe. Eine Schülerin fragt mich zu Beginn, ob bei mir alles gut wäre. Ich meinte, klar, bin noch ein bisschen kränklich und mein UB wäre nicht so doll gewesen, aber sonst ist wirklich alles gut. "Ach Frau W., da dürfen sie sich nicht so viel Gedanken machen. Wir schaffen das schon!" Und dieselbe, die mich wieder einmal überrascht hat, welch realistischen Blick Schüler auf ihre eigenen Noten haben. Sie fragte nämlich, ob ich etwas mit den mündlichen Noten in Geschichte zu tun hätte, woraufhin ich ihr erzählte, dass ich meine Einschätzung zwar dem Fachlehrer gegeben habe, aber nicht weiß, inwieweit er die berücksichtigt hat. Sie hat ne 2 bekommen und findet das extrem ungerecht bzw. unrealistisch. Ich auch. Sie ist in Philo sehr fleißig (und hat da auch ne 1-), aber in Geschichte sitzt sie in der letzten Reihe und versucht möglichst unauffällig zu schauen. Dessen ist sie sich bewusst und glaubt nun, dass sie nur ne 2 bekommen hat, weil sie im Schriftlichen auch 2en schreibt. Aber das eine hat mit dem anderen ja nix zu tun. Daraufhin fing natürlich erst mal ne allgemeine Diskussion über Noten an, in der alle möglichen Schüler von allen möglichen Fächern und Lehrern erzählen und die Geschichten teilweise in die 6. Klasse zurückreichen. Zwar ganz interessant, aber ich war froh, dass ich die Stunde zeitlich großzügig geplant habe, sonst wären wir im Leben nicht fertig geworden. 

Nun ja. Morgen dann die Bundesjugendspiele und ich muss langsam in die Puschen kommen. A) muss ich bis Donnerstag den UB für nächste Woche wenigstens grob planen und b) hab ich grad mit Schrecken festgestellt, dass die Klausuren und Essays nächsten Freitag benotet sein müssen. Dann ist nämlich Zeugniskonferenz. Eieiei...hurtig hurtig! Aber vielleicht finde ich heute noch nen passenden Textausschnitt für nächste Woche, das wäre schon mal ein Anfang. Aber jetzt erst mal ein Käffchen und ein Schokocroissant zur Belohnung :-)

PS: Den Film zum o.g. Trailer kann man sich ruhig mal anschauen. Nix Wildes, aber schön für nen entspannten Frühlings-/Sommerabend. Trotz dass er aus Deutschland kommt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen