Mittwoch, 6. Juni 2012

Unglaublich!

Da ist man erst seit sieben Monaten im Schuldienst tätig und schon plant man Lehrproben-Stunden innerhalb vier Stunden. Davon hätte ich noch vor fünf Monaten nur geträumt und es nie für möglich gehalten. Zwar muss ich noch eine Sachanalyse und die Stundenziele schreiben, aber die Stunde an sich und auch der methodische Kommentar stehen. Sehr sehr schön! Und bisher find ich die Stunde auch noch gelungen. Jetzt müssen nur noch die Schüler mitmachen. Die sind bei dieser Stunde auch mein größtes Problem. Die, und dass die letzte Lehrprobe in Geschichte ja nicht so doll war, weswegen ich nun wieder was "ordentliches" zeigen muss. Immerhin ist das dann bereits mein VORLETZTER Unterrichtsbesuch in Geschichte. Wer kann fassen, dass es schon so weit ist? Dabei fühlt es sich an, als wäre der erste UB erst vorgestern gewesen. Und irgendwie ist es ja auch nicht viel länger her. Was sind schon sieben Monate?! Zu denken gibt mir, dass ich bisher noch nie wirklich kooperative Lehrformen gezeigt habe. Kein Gruppenpuzzle, kein Placemat, kein Standbild, keine Fishbowl-Diskussion und was es sonst noch schönes gibt. Nicht, weil ich nicht möchte, sondern weil ich einfach finde, dass es nie gepasst hat. Bisher hat das auch noch niemand bemängelt, was komisch ist, denn im Seminar dreht es sich nur darum. Individuelles Lernen und kooperative Arbeitsformen. Gibbet bei mir nicht. Also zumindest nicht in den Lehrproben. Wobei ich Standbilder auch sonst nie gemacht habe. Ich stell mir immer vor, wie die Schüler mich auslachen, wenn ich sage, stellt die Quelle mal bitte als Standbild dar. Manchmal sag ich aus Spaß zu den Schülern, dass wir die Quelle auch singen können, aber mehr als Belustigung bringt's dann eben auch nicht ein. Nun gut, wenigstens nutze ich diesmal zum ersten Mal in einem Geschichts-UB die "neuen Medien". Wir starten nämlich mit einem Filmausschnitt:


Na, welches Thema hat die Stunde? Richtig! Gesellschaft und Militarismus im Kaiserreich :-)

Ob ich die Schüler damit überzeugen kann, dass wir auch so ne Disziplin im Klassenzimmer haben wollen? Oder vielleicht sind sie dann dankbarer, dass ich nicht solchen Geschichtsunterricht mache. Mal sehen. Ich rechne jedenfalls mit Belustigung, die zumindest didaktisch eingeplant ist.

Und noch was anderes: Anfang Juli haben wir Wandertag. Die ganze Schule. Also nicht alle Klassen zusammen, sondern natürlich jede für sich. Im Gespräch mit einem Kollegen kam dann raus, dass er mit seiner Klasse (er ist Stellvertreter) in den Kletterpark in Aachen fährt. Coole Sache! Wollte ich schon immer machen. Hab ich gleich die Klassenlehrerin gefragt, ob ich evtl. mitkönnte, woraufhin sie ein bisschen verhalten reagierte und ich schon dachte, das wird eh nix. Aber gestern kam sie dann und meinte, ich könne gerne mitfahren. Sehr schön! Das ist zwar keine meiner Klassen, aber darum geht's ja nicht. Hauptsache, ich bin a) bei nem Wandertag dabei (kommt für die Beurteilung gut) und b) mal in dem Kletterpark. Der ist nämlich nicht ganz billig und mit ner Klasse bekommt ja hoffentlich reduzierten Einlass. Kann man wieder ein Häckchen der erledigten Dinge machen. 

Und nu nutze ich die erarbeitete Freizeit zum Einkaufen, später essen und kann heute sogar noch ein paar Klausuren korrigieren. Zeit wird's, nachdem ich gestern erfahren habe, dass der Lehrer schon die ersten ausgeteilt hat. Was ich sehr komisch fand. Und ich glaube auch nicht, dass er sich meine Korrekturen noch mal angesehen hat. Witzig allerdings, dass ich eine Schülerin im Gang traf, die sich über die Kommentare des Lehrers an ihrer Klausur echauffierte. War ihr ein bisschen unangenehm, als ich meinte, die Kommentare wären meine. Aber das Angebot noch mal darüber zu reden, wollte sie auch nicht annehmen, also muss sie eben mit den Kommentaren (und dem Smiley, den sie gar nicht lustig fand) leben. Ich mach drei Kreuze, wenn ich den Rest auch endlich vom Tisch habe!

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