Mittwoch, 18. Juli 2012

Faszination Pilgern II






Die Doku aus dem vorangegangen Post kann man sich übrigens wirklich mal ansehen. Die ist ganz nett, wenn man sich fürs Thema interessiert. Und weil ich grad so nen kreativen Lauf hatte, habe ich doch schon heute das zweite Gespräch geschrieben:



Im Jahre 2012 begegnet Hans Meier einer Gruppe von jungen Männern und Frauen in Saint-Jean-Pied-de-Port, einem kleinen Dorf am Fuße der Pyrenäen. Dort an der Grenze zwischen Frankreich und Spanien kommen sich Hans Meier und die jungen Leute in einem Gespräch näher:

Hans Meier: „Hallo zusammen! Was treibt denn junge Menschen wie euch in so ein verlassenes Kaff in Frankreich?“

Pilger 1: „Hallo Herr Meier, na so verlassen ist dieses Dorf aber gar nicht.“
Pilger 2: „Schauen Sie sich doch einmal um!“

HM: „Stimmt, jetzt wo ihr’s sagt, fällt es mir auch auf. Hier laufen ja überall Menschen herum. Und alle haben sie Wandersachen an.“

Pilger 3: „Na was glauben Sie denn? Immerhin sind sie hier an einem der beliebtesten Startpunkte für den Jakobsweg.“

HM: „Jakobsweg? Ist das der Jakob, dessen Grab in diesem Santiago de Compos…Campas…äh Compostela liegen soll?“

Pilger1 : „Ja, genau! Hier verlief früher mal ein Pilgerweg, auf dem im Mittelalter die Menschen nach Santiago de Compostela pilgerten, um dort Buße zu tun.“

HM: „Ja, davon habe ich schon gehört. Heinrich musste sogar noch zusätzlich nach Rom, Jerusalem und weiteren Orten pilgern, dessen Namen ich aber vergessen habe. Aber wahrscheinlich hat er eh einen Pilger dafür engagiert.“

Pilger 3: „Wovon reden Sie? Wer ist Heinrich und wer hat ihn engagiert?“

HM: „Ach, nichts weiter. Diese Geschichte haben mir drei Männer erzählt. Vielleicht erzähle ich sie euch später noch. Aber zu euch: Was habt ihr angestellt, dass ihr nach Santiago laufen müsst?“

Pilger 1: „Angestellt? Wir? Gar nichts! Wir sind gerade mit dem Abitur fertig geworden und wollten die Zeit bis zum Studium noch mit einem aufregenden Urlaub verbringen.“
Pilger 2: „Genau, viele unserer Freunde fliegen nach Mallorca und feiern dort ihren Abschluss. Wir hingegen wollten etwas Außergewöhnliches machen.“

HM: „Das heißt, ihr nehmt diese weite Strecke nicht auf euch, um am Ende von euren Sünden freigesprochen zu werden, sondern macht das nur aus Vergnügen?!“

Pilger 3: „Naja, es gibt schon noch Menschen, die diesen Weg aus religiösen Gründen auf sich nehmen, aber nicht weil sie von ihren Sünden befreit werden wollen, sondern weil sie hoffen, auf diesem Weg zu ihrem Glauben zurückzufinden. Sie wollen die Einsamkeit nutzen und hoffen auf…hm, wie sagt man? auf innere Erleuchtung.“
Pilger 2: „Ich glaube ja nicht an so einen Unfug, von wegen innerer Erleuchtung. Ich treibe schon immer gerne Sport, war auch schon Bungee-Jumping, Fallschirmspringen und Tauchen. Auch finde ich das Wort „pilgern“ so unglaublich altmodisch. Fernwandern nennt man das heute.“
Pilger 1: „So ganz recht hast du hier nicht. Man kann zwar auch Fernwandern sagen, aber immerhin laufen wir wirklich zu einer Kathedrale, in der religiöse Reliquien liegen. Fernwandern kann man überallhin, Pilgern hat ein Gotteshaus zum Ziel. Hast du dir mal den Wanderführer angesehen, an wie vielen Kirchen und Kathedralen wir auf dem Weg vorbeikommen?“

HM: „Jetzt streitet euch nicht. Ihr geht also nicht aus religiösen, sondern aus sportlichen Gründen diesen Weg?“

Pilger 2: „Genau.“
Pilger 1: „Nicht nur. Ich hoffe schon, ein wenig Stress abzubauen. Das Lernen fürs Abitur und die Klausuren waren eine so anstrengende Zeit. Jetzt möchte ich mal wieder einen freien Kopf bekommen und wo kann man den besser haben, als auf einem Weg mitten durch Nordspanien, weit weg vom Tourismus am Ballermann.“

HM: „Ach so, verstehe! Und seid ihr schon den Weg von Deutschland aus hierhergelaufen? Wann beginnt denn euer Studium? Wenn ihr noch bis nach Santiago laufen wollt und zurück, müsst ihr euch bestimmt beeilen, damit ihr rechtzeitig wieder zuhause seid.“

Pilger 3: „Nein nein. Wir sind mit dem Zug aus Paris hierhergefahren und beginnen erst hier mit dem Pilgern. In sechs Wochen geht unser Flug von Santiago de Compostela zurück nach Berlin.“

HM: „Sechs Wochen nur? Früher war man ein halbes Jahr unterwegs. Mindestens! Hat man mir erzählt…“

Pilger 2: „Ein halbes Jahr Urlaub kann sich doch heute niemand mehr leisten. Schon sechs Wochen sind für die meisten Menschen zu lange. Da macht doch kein Chef mit!“
 Pilger 1: „Richtig! Viele laufen deshalb den Weg jedes Jahr ein Stück oder sie verkürzen ihn und laufen erst an einem späteren Ort los.“

HM: „Ach so, das geht?“

Pilger 2: „Ja, warum nicht? Wichtig sind die letzten 100 km.“

HM: „Warum?“

Pilger 3: „Weil man in Santiago beweisen muss, dass man die letzten 100 km gelaufen ist, sonst bekommt man keine Urkunde.“
Pilger 1: „Wenn Sie mit dem Pferd oder Fahrrad unterwegs sind, sind sogar die letzen 200 km Pflicht.“

HM: „Pferd?! Und ich dachte, man darf nicht mit dem Pferdewagen fahren…“

Pilger 2: „Pferdewagen?“

HM: „Wie? Ach nichts, ich war in Gedanken. Und wie beweisen Sie, dass Sie die letzten 100 km gelaufen sind?“

Pilger 3: „Wir haben bereits von zuhause einen Ausweis beantragt, in dem unsere Daten, unser Abreisedatum und der Weg steht. Den zeigen wir in den Herbergen oder in den Kirchen der Orte vor und bekommen dafür Stempel. Diese Stempel sind der Beweis, dass wir wirklich gelaufen sind.“

HM: „Ach was?! Gibt es diese Pässe immer noch?“

Pilger 2: „Ja natürlich! Keine Ahnung, wer da wann draufgekommen ist, aber so will man vermeiden, dass sich jemand die ganze Zeit fahren lässt und sich eine Urkunde ergaunert.“

HM: „Aber wenn man doch nur aus sportlichen Gründen wandert, kann einem so eine Urkunde doch egal sein?“

Pilger 3: „Ja klar. Aber trotzdem möchte man nach sechs Wochen Strapazen eine Art Belohnung. Das ist wie bei einem Turnier: Wenn Sie da mitgemacht haben, bekommen Sie am Ende auch eine Teilnahmeurkunde, die Sie sich an die Wand hängen und sich an das Turnier erinnern können.“

HM: „Stimmt. Aber sagt mal, was habt ihr denn alles dabei? Ihr seid ja ganz schön vollgepackt, wenn ich das richtig sehe.“

Pilger 1: „Nur das Nötigste: Regenschutz für den Rucksack, einen Schlafsack, ein Reisehandtuch, eine Isomatte, je ein Paar Wanderschuhe und Wandersandalen.“
Pilger 2: „2 Paar Wandersocken, 1 Paar Freizeitsocken, Unterhosen, 3 T-Shirts, je eine lange und eine kurze Wanderhose, einen Pullover, eine Windjacke, einen Regenponcho, einen Hut.“

HM: „Ah, der Hut!“

Pilger 3: „Sonnenschutzcreme, Zahnbürste und –Pasta, Seife, Rasierer, WC-Papier, Pflaster, Wundcreme, Desinfektionsmittel, Nagelschere, Kopfschmerztabletten, Taschenlampe, Sicherheitsnadeln.“

HM: „Puh, das ist ja ne ganze Menge!“

Pilger 1: „Kugelschreiber, Kontaktlinsen, Ohropax, Wäscheleine, Tagebuch, Wanderstab, Sonnenbrille, Digitalkamera, Handy und Ladegerät.“
Pilger 2: „Flugtickets, Personalausweis, Pilgerausweis, Wanderführer, EC-Karte, Auslandskrankenkarte, Trinkflasche, Besteck, Tupperdose, Vitamintabletten und….“

HM: „noch mehr?

Pilger 2: „Die Jakobsmuschel.“

HM: „Ah, die Muschel als Erkennungszeichen der Pilger!“

Pilger 1: „Genau, so erkennt uns jeder als Pilger und vor allem erkennen wir uns auch untereinander.“

HM: „Aber das ist ja ganz schön viel Zeugs, den ihr da mit euch rumtragt. Ist das nicht sehr schwer?“

Pilger 3: „Keine Sorge, ist natürlich alles ultraleicht, extra für solche Fernwandertouren hergestellt.“

HM: „Und bestimmt nicht billig! Aber wenigstens könnt ihr ja auf der Tour kostenlos in den Herbergen übernachten.“

Pilger 2: „Wie kommen Sie denn auf diese Idee?“

HM: „War das nicht früher so, dass man als Pilger immer kostenlos Unterkunft und Essen bekommen hat? Für eine Nacht natürlich nur.“

Pilger 3: „Lach, nein, die Zeiten sind lange vorbei.“
Pilger 1: „Heute gibt es ein gut ausgebautes Netz von Herbergen. Kirchliche und private. Aber beide kosten natürlich.“
Pilger 2: „Genau, für eine Nacht zahlt man zwischen 5 und 15 Euro. Essen kostet extra.“
Pilger 3: „Wobei man bedenken muss, dass das immer noch sehr günstig ist im Vergleich zu einem Urlaub am Meer. Und die Betreiber der Unterkünfte sind auf den Verdienst durch die Pilger angewiesen. In Nordspanien gibt es sonst nicht viel Arbeit für die Bewohner.

HM: „Ach, da hat sich ja einiges verändert seit den Anfängen der Wallfahrten. Früher war das alles anders.“

Pilger 2: „Jaja, früher hatten wir auch eine Kaiser. Aber jetzt müssen wir langsam los, ich möchte es heute noch über die Pyrenäen schaffen.“
 Pilger 3: „Genau, auf geht’s. Das wird ein Spaß!“
Pilger 2: „Einen schönen Tag wünschen wir Ihnen, Herr Meier. Vielleicht sehen wir uns in Santiago de Compostela und erleben die Pilgermesse zusammen.“

HM: „Pilgermesse?“

Pilger 1: „Na klar, die jeden Tag zu Ehren der ankommenden Pilger veranstaltet wird. Ein Riesenspektakel. Aber kommen Sie doch auch, dann werden Sie’s schon sehen. Die soll noch genauso ablaufen, wie damals im Mittelalter.“

HM: „Das mache ich. Buen Camino!“

Pilger 3: „Buen Camino!“

Faszination Pilgern I


Nun habe ich mich heute - schulbedingt - wieder in Erinnerungen verloren, Fotos rausgekramt, im Herbergspass geblättert und mich der Faszination Jakobsweg hingegeben. Und alles nur, weil im Geschichtsunterricht der 7. Klasse das Thema behandelt wird. Gleich zu Beginn. Gar keine Frage, dass die Schüler ihre neue Lehrerin dann gleich als verträumtes, monologisierendes Wesen kennenlernen werden. Verträumt ist ja okay, Monologe führen nicht unbedingt. Und damit das nicht passiert, habe ich einen Dialog geschrieben. Zwischen Hans Meier und einer Gruppe mittelalterlicher Pilger. Morgen soll ein weiterer Dialog zwischen Hans Meier und einer Gruppe moderner Pilger entstehen. Und die dürfen die Schüler dann als Rollenspiel aufführen. Gibt dann nur drei Möglichkeiten: 1. Sie finden Geschichte nach einem Jahr Abstinenz toll (in der 6. Klasse hat man hier kein Geschichte, dafür Geografie), 2. Sie fragen sich, was das jetzt soll und ob sie wieder in der Grundschule sind und 3. Sie sind vom Rest des Schulhalbjahres enttäuscht, weil Frau W. keine Zeit hat, um in jeder Stunde Spielchen zu spielen. Egal, hauptsache, sie erfahren in der ersten Stunde, warum die Menschen damals gepilgert sind (und unter welchen Umständen) und warum sie das heute noch tun. Und für all diejenigen, die das auch interessiert, hier das Gespräch:


Im Jahre 1452 begegnet Hans Meier einer Gruppe von Männern vor den Toren von Aachen. Keiner in der Stadt kennt Herrn Meier, niemand weiß wo er herkommt und viel Ahnung von den mittelalterlichen Begebenheiten scheint er auch nicht zu haben, wie folgendes Gespräch zeigt:
Hans Meier: „Seid gegrüßt, edle Herren. Wohin des Weges?“

Pilger 1: „Grüß Gott, Herr Meier.“
Pilger 2: „Wir sind auf dem Weg nach Santiago de Compostela.“

HM: „Santiago de…was? Noch nie gehört! Was wollt ihr dort?“

Pilger 3: „Sie haben noch nie etwas von Santiago de Compostela gehört? Unglaublich…“

HM: „Jaja, meine Frau nennt mich auch einen ungebildeten Klotz. Aber sagt, wo liegt dieses Santiago de Compostela. Das hört sich ganz schön exotisch an.“

Pilger1 : „Santiago de Compostela ist einer der drei berühmtesten Wallfahrtsorte. Der Sage nach strandete im 9. Jahrhundert an der Küste Nordspaniens der Leichnam des Apostels Jakobus.“
Pilger 2: „Sehr richtig. Außerdem baute im Jahr 829 Alfons II., König von Asturien, dann eine Kirche über das neue Grab des Apostels. Eben in Santiago de Compostela.“

HM: „Ah hm…sehr interessant! Und Sie möchten sich diese Kirche jetzt anschauen? Können Sie dafür nicht einen Pferdewagen nehmen?“

Pilger 3: „Sie sind wirklich ein ungebildeter Klotz, da hat Ihre Frau wirklich recht! Wir sind Peregrinos, Pilger, und Pilger fahren nicht mit der Pferdekutsche!“

HM: „Warum das denn nicht? Wäre doch viel bequemer. Vielleicht gibt es auch Gemälde von dieser Kirche, dann müssen Sie nicht so weit fahren…entschuldigen Sie, laufen.“

Pilger 1: „Mensch Meier, nun stellen Sie sich doch nicht dümmer an, als Sie sind! Die Kathedrale von Santiago de Compostela zu sehen, ist doch nicht der einzige Grund, warum sich Tausende Menschen auf den weiten Weg zu Fuß nach Nordspanien machen!“

HM: „Sagen Sie das doch gleich! Warum pilgern Sie also dort hin?“

Pilger 2: „Ich suche nach meinem Seelenheil. Wissen Sie, ich war in der Vergangenheit kein besonders frommer Mann. Ich habe beim Kartenspielen im Wirtshaus gemogelt, als Händler meine Kunden übers Ohr gehauen und außerdem noch meine Frau betrogen. Wenn ich nun nach Santiago de Compostela pilgere und dort bete und Buße tue, werden mir meine Sünden vergeben.“

HM: „Mein lieber Freund, das ist tatsächlich starker Tobak, was Sie da so getrieben haben!“

Pilger 2: „Mein Freund weiß, was er schlimmes getan hat und bereut das auch. Aber wissen Sie, da gibt es noch schlimmere, als ihn. Habt ihr von Herzog Heinrich gehört?

HM: „Noch nie gehört.“

Pilger 3: „War das nicht der, der vom hohen Fürstengericht in Nürnberg verurteilt wurde innerhalb eines Jahres nicht nur Santiago de Compostela aufzusuchen, sondern auch noch Jerusalem, Aachen, Rom, Wellsnach und Einsiedeln?
Pilger 1: „Unglaublich!“

HM: „Was ist denn in den anderen Städten? Auch das Grab des Jakobus?“

Pilger 2: „Nein, Mann! Das sind auch Wallfahrtsorte, zu denen Menschen pilgern können. Dort gibt es dann andere Reliquien. In Rom soll es z.B. das Kreuz Christi geben.“
Pilger 1: „Und in Aachen natürlich das Grab Karls des Großen, von dem Sie sicherlich bereits gehört haben.“

HM: „Ach so, verstehe! Und Herzog Heinrich will die nun alle sehen und auch Buße tun. Muss ja ein wildes Leben geführt haben, der gute Heinrich.“

Pilger 3: „Nein, so ist das bei ihm nicht. Haben Sie noch nie davon gehört, dass man auch für Verbrechen auf Wallfahrt geschickt werden kann? Wenn man Kritik an der Kirche übt, zum Beispiel. Aber auch für Totschlag.“
Pilger 1: „Bei Heinrich war der Grund allerdings weitaus trivialer: Er hat seinen Kollegen Herzog Ludwig von hinten mit dem Schwert verletzt.“

HM: „Kicher, da hatte das Fürstengericht von Nürnberg ja wohl einen strengen Tag, als sie die Strafe über Heinrich verhängt haben.“

Pilger 2: „Kann man wohl sagen! Aber vielleicht macht es Heinrich auch wie andere vermögende Männer und engagiert einen Berufspilger.“

HM: „Einen was?“

Pilger 2: „Einen Berufspilger. Das sind Männer, die das Abenteuer suchen und von Fernweh geplagt sind und sich dafür bezahlen lassen, dass sie für ihre Auftraggeber pilgern und Buße tun.“

HM: „So was geht?“

Pilger 3: „Naja, besonders ehrlich ist das nicht. Aber stellen Sie sich doch mal vor, Sie wären Gutsherr über ein riesiges Land. Das muss nicht nur bewirtschaftet, sondern auch verteidigt werden. Wenn Sie von hier nach Santiago de Compostela laufen, sind Sie gut und gerne ein halbes Jahr unterwegs.“
Pilger 1: „Da dürfen Sie allerdings keinen Tag Pause machen, krank werden oder sonst wie in Verzug geraten, sonst dauert es noch viel länger.“

HM: „Verstehe, und weil der reiche Gutsherr sich die Abwesenheit nicht leisten kann, lässt er jemanden für sich pilgern und bezahlt ihn dafür.“

Pilger 2: „Richtig. Und sein Seelenheil bekommt er trotzdem zurück.“

HM: „Na, ich weiß ja nicht…“

Pilger 3: „Nun gut, wir müssen dann mal weiter.“

HM: „Nein, warten Sie! Kommen Sie her, ich lade Sie noch auf ein Bier ein. Immerhin haben Sie einen weiten Weg vor sich und sollten ihn nicht mit leerem Magen starten. Außerdem bin ich jetzt doch ganz fasziniert von dieser Pilgergeschichte. Erzählen Sie mir bitte mehr darüber!“

Pilger 1: „Hm, naja. Zeit hätten wir eigentlich keine, aber ein Bier wird schon nicht schaden. Was meint ihr?“
Pilger 2: „Aber nur eins, sonst schnarchst du heute Nacht wieder so laut, dass man kein Auge zutut!“
Pilger 1: „Schon gut, schon gut.“
Pilger 3: „Hört auf zu streiten! (zu HM gewandt) Was wollt Ihr noch wissen?“

HM: „Na zum Beispiel, wann und wo ihr euer restliches Gepäck abholt. Dieser eine Rucksack, den Ihr auf dem Rücken tragt, wird ja wohl nicht alles für eure lange Reise sein.“

Pilger 3: „Doch natürlich! Immerhin sind wir zu Fuß unterwegs, und müssen unsere Sachen die ganze Zeit selber tragen.“

HM: „Erstaunlich! Was habt ihr denn alles dabei?“

Pilger 1: „Nur das Nötigste: zwei Paar eingelaufene Schule, meinen breiten Hut, der mich vor der Sonne und gleichzeitig vor Regen schützt, einen Mantel, eine Wasserflasche, Messer, einen Rosenkranz und einen Kochtopf. Und selbstverständlich einen Pilgerstab, Proviant und Geld.“

HM: „Geld? Habt Ihr keine Angst überfallen zu werden?“

Pilger 2: „Nein, denn als Pilger sind wir ziemlich gut geschützt. Wer Wanderer wie uns tötet, verletzt oder beraubt, dem drohen hohe Strafen.“

HM: „Und wie könnt Ihr sicher sein, dass ein Räuber Sie als Pilger erkennt?“

Pilger 3: „Dafür tragen wir diese Muschel am Mantel. Sie dient jedem als Erkennungszeichen.“
Pilger 1: „Wer übrigens nach Rom pilgert, trägt zwei Schlüssel als Zeichen. Für Jerusalem ist es ein schlichtes Kreuz, was den Pilger kennzeichnet.“
Pilger 2: „Und wenn Sie einmal jemanden begegnen, der gerade aus Aachen kommt und ein Pilgerhorn über der Schulter trägt, dann ist das jemand, der von seiner Pilgerfahrt nach Aachen nach Hause zurückkehrt.“

HM: „Sehr clever!“

Pilger 3: „Und wenn wir doch einmal angegriffen werden sollten, haben wir immerhin noch unseren Pilgerstab. Der hilft uns nicht nur beim Überwinden von Flüssen, sondern auch als Verteidigung gegen Angreifer.“

HM: „Na dann kann Ihnen ja fast nichts mehr passieren. Aber sagen Sie mal, wo schlafen Sie überhaupt, wenn Sie unterwegs sind?“

Pilger 1: „Auch das ist kein Problem. Als ausgewiesener Pilger muss uns jeder ein Dach über dem Kopf, Wasser, Brot und Feuer zum Aufwärmen und Trocknen der Kleider geben. Allerdings ist das heutzutage kein Problem mehr.“
Pilger 2: „Früher wurden die Pilger in Klöstern aufgenommen. Seit es aber immer mehr Menschen gibt, die eine Wallfahrt unternehmen, gibt es auch private Gasthäuser, die auf die Unterbringung der Pilger spezialisiert sind. Dort bekommt man kostenlos etwas zu Essen und einen Platz zum Schlafen, auch wenn es nur ein Strohlager ist.“

HM: „Aber kann sich dann nicht jeder als Pilger ausgeben und bei Besuch der Stadt länger dort übernachten?“

Pilger 3: „Wie schon gesagt, wir tragen ja extra die Muschel als Zeichen. Sie haben aber Recht, diese Muschel kann man einem Pilger ja auch klauen und sich dann kostenlos in die Herbergen schleichen. Um das zu verhindern gibt es seit einiger Zeit Pässe, in die man persönliche Angaben, Abreisedatum, Reiseroute und Ziel eintragen muss.“
Pilger 1: „Diese werden dann vom Bischof des Übernachtungsortes unterschrieben und mit dieser Unterschrift hat man das Recht auf eine Nacht Kost und Logis. So will man sicher gehen, dass die Gastfreundschaft der Herberge nicht ausgenutzt wird.“

HM: „Sehr schlau durchdacht! Eine Frage hätte ich da noch: Wo verrichten Sie unterwegs Ihre Notdurft?“

Pilger 2: „Sehr geehrter Herr Meier, nun reicht es aber langsam mit Ihren Fragen! Wir müssen jetzt auch langsam los, damit wir unser Ziel vor Sonnenuntergang erreichen.“

HM: „Schade! Aber ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche und gesegnete Reise.“

Pilger 3: „Buen camino.“

HM: „Wie bitte?“

Pilger 1: „Das ist spanisch und heißt ‚Guten Weg‘!“

HM: „Ah, dann auch Ihnen buen camino!“

Freitag, 13. Juli 2012

Auf dem Wartegleis


So, nachdem der reiche Oberarzt auf sich warten lässt und ich bei Bela keine Chance habe, wenn man dem Lied Glauben schenken mag, und ich heute eine Mahnung bekommen habe, bei der mir gar nicht klar war, dass es etwas anzumahnendes gibt (weil sie's nicht mehr vom Konto abbuchen und ich das irgendwie übersehen habe), habe ich den ganzen Schulkram mal zur Seite gepackt und mich mal wieder dem leidigen Thema der Finanzen zugewandt.

Eine Freundin meinte letztens zu mir, dass ich mich zur Zeit beruflich wie finanziell auf dem Wartegleis befinde, was ja nächstes Jahr (hoffentlich) vorbei sei. Ich mag nimmer warten, es nervt mich! Anderthalb Jahre (das Studium nicht mitgerechnet) darauf warten müssen, dass sich irgendwann einmal alles auszahlt, ist doof! Mir ist auch klar, dass ich wahrscheinlich immer alles ausgeben werde, was ich auf dem Konto habe, egal wie hoch die Gehaltsabrechnung sein wird (so ein bisschen selbsteinschätzen kann ich mich ja schon ;-)), aber ich freue mich einfach darauf, wenn man irgendwann mal wieder shoppen gehen kann, Bücher kaufen oder gar in den Urlaub fahren kann, ohne gleich den finanziellen Super-Gau befürchten zu müssen und dann eben auch was davon hat, dass man sein Konto ausreizt.

Nun beginnt ab dem nächsten Schuljahr eben eine finanzielle Diät und wahrscheinlich werde ich meinen Finanzplan ausdrucken und mir in die Küche hängen, wo er mich immer mahnend daran erinnern kann, dass ich eben nur das ausgeben kann, was ich habe. Aber auch da nicht alles, weil das langfristige Ziel nicht die 5 kg weniger auf der Waage sind, sondern ein Dispo-freies Konto am Ende des Refs. Wäre ja doof, wenn man mit überzogenen Konto in die Arbeitslosigkeit startet. Wenigstens ist das aber realistisch. Bedeutet aber kein Shoppen, keine Bücher, von Urlaub ganz zu schweigen und strenggenommen auch kein Ausgehen. Gut, das ist in Aachen mit den drei Freunden, die man hat, nicht ganz so schwer. 

Trotz dieser rosigen Aussicht: wenn jemand was übrig hat...ich habe gehört, dass man Spenden steuerlich absetzen kann. Ich stelle gerne Quittungen aus ;-)

Themenwechsel:

Gestern habe ich zum ersten Mal meine zwei Kolleginnen besucht, die die Einzigen außer mir sind, die Geschichte und Philo unterrichten. Also ausgebildete Lehrer gibt's mit der Kombi vielleicht noch zwei mehr, aber von 300 Referendaren, die es in Aachen zur Zeit gibt, sind wir drei tatsächlich die Einzigen, die diese Fächer unterrichten. Ich finde das ja ganz faszinierend, weil ich diese Kombination für gar nicht so unlogisch halte. Lustigerweise wohnen die beiden auch noch zusammen in einer WG und meinten zu Beginn des Refs, dass wir eigentlich ne 3er-WG machen müssten. Wenn schon, denn schon. Nun bin ich ja nicht der WG-Typ (finanziell wäre es auch nicht besser, da die beiden einzeln fast dasselbe an Miete zahlen, wie ich), aber als ich gestern da war, dachte ich schon, dass sie's ganz nett haben. Ne riesen Wohnung, schön hell, Balkon *seufz* und mit dem Bücher ausleihen geht das dann natürlich auch viel einfacher. Allerdings wurde mir wieder bewusst, dass Aachen nicht Berlin ist und dass man sich, befindet man sich am Abend in einem angrenzenden Vorort, bewusst sein sollte, dass es keine U- oder S-Bahnen gibt, die alle 5/10 Minuten fahren. Und so habe ich zum Glück noch rechtzeitig gemerkt, dass kurz vor 23 Uhr der letzte Bus in die Innenstadt fährt. Als ich dann auf eben diesen Bus wartete, sah ich, dass ich noch die Möglichkeit gehabt hätte, ein Sammelauto anzurufen, dass Nachts die Strecke abfährt und Nachtschwärmer nach Hause bringt. Allerdings nur, wenn man vorher anruft und natürlich mit einem Sondertarif von 5 Euro (immerhin billiger als ein Taxi). Auch am Wochenende, nichts mit Nachtbus. Nun muss ich sagen, dass kurz vor 23 Uhr heimfahren auch sein Gutes hatte, so war ich nicht so spät zuhause und hab nicht den halben Tag verschlafen. Trotzdem war mir zu der Zeit eigentlich noch nicht nach heimgehen. Gerade weil wir so schön am quatschen waren und ich nach 15 Jahren mal wieder Grüne Wiese getrunken habe :-)

Nun gut, jetzt auf zur Bank und danach weiter überlegen, wie ich 5.Klässlern die Philosophie näher bringen kann. Gestern folgendes Zitat in Sophies Welt gefunden: "Noch zu seinen Lebzeiten galt er [Sokrates] als rätselhafte Person und nach seinem Tod wurde er bald als Gründer der verschiedensten philosophischen Richtungen betrachtet. [...] Feststeht, dass er potthässlich war. Er war klein und dick und hatte Glupschaugen und eine Himmelfahrtsnase. Aber sein Inneres war 'vollkommen herrlich', wie es hieß." Na, wenn da nix hängen bleibt, weiß ich auch nicht :-)

Montag, 9. Juli 2012

noch 41 Tage Ferien


So, heute ist dann der erste offizielle Ferientag im Sommer 2012. Und wie verbringt frau ihn am besten? Draußen an der frischen Luft? Am Schreibtisch? Auf dem Sofa vorm Fernseher? Mit einem Buch im Park? Nein, das wäre alles viel zu gewöhnlich. Viel mehr Spaß macht es da verstopfte Küchenabflüsse frei zu bekommen. Eigentlich wollte ich mir das für den 12. Ferientag aufheben - wenn's schon ein bisschen langweilig wird, weil man nicht weiß, was man alles mit seiner freien Zeit anfangen soll - aber mit den Füßen im dreckigen Wasser stehen, während man Kaffee kocht o.ä., ist dann halt doch nicht so schön. Keine Ahnung was da los war, jedenfalls lief das Becken der Spülmaschine über. Und das, obwohl ich die seit Monaten nicht mehr benutze. Nicht, weil mir mit Hand abwaschen mehr Spaß macht (entgegen aller Versprechungen der Werbung bekomme ich auch keine zarten Hände davon), sondern weil sie einfach nicht vernünftig reinigt und zweimal laufen lassen, dann doch zu sehr in Richtung Wasserverschwendung geht. Und während ich da mit einer Tasse, Lappen und Eimer vor der Spülmaschine knie und das Wasser abschöpfe, fällt mir doch meine missglückte Mousse au Chocolat-Aktion ein. Da hab ich die misslungene flüssige Schokolade nämlich einfach ins Spülbecken gekippt. Vielleicht hätte ich dran denken sollen, dass die hart wird, sobald sie wieder kalt ist? Nur so eine Vermutung... Jedenfalls habe ich sage und schreibe zweieinhalb zehn Liter Eimer voller ekligem, dreckigem, stinkendem Wasser in der Toilette entsorgt und seitdem einen Crashkurs in Sachen Abflussverstopfung absolviert. Da ich weder Spirale noch Cola und Mentos im Haus habe und mich auch nicht traute, das Rohr auseinanderzuschrauben, hab ich's dann erst mit Backpulver und Essig versucht und abschließend noch mal mit meinem Pömpel (endlich kam er mal zum Einsatz!). Und weil ich außerdem gelesen habe, dass man ganz viel heißes Wasser nachkippen soll, läuft mein Wasserkocher auf Hochtouren. Fünfmal hab ich diese Prozedur schon hinter mir und seit dem dritten Mal, kommt auch kein neues Wasser mehr in die Spülmaschine (wer übrigens mal jemanden braucht, der das untere Gerät auseinandernehmen kann, darf sich gerne an mich wenden). Ich werde es wohl trotzdem noch zwei-, dreimal wiederholen und die Tage beobachten. Auf einen Klempner und seine Rechnung hätte ich momentan nämlich so überhaupt keine Lust. 

Und was fange ich mit dem Rest des Tages an? Eine Toilettenverstopfung hatte ich schon lange nicht mehr. Oder aber ich wasche Wäsche und schau mal, ob die Waschmaschine durchhält. Man man man...

Donnerstag, 5. Juli 2012

Treffen der Freaks


So, gestern also den letzten (offiziellen) arbeitsreichen Tag hinter mich gebracht. Fortbildung in Leverkusen zum Thema "Methodenvielfalt im Philosophieunterricht". Die Veranstaltung wurde uns von unserem Fachseminarleiter ans Herz gelegt mit den Worten "Dort lernen sie mal die Freaks kennen, von denen Sie die Bücher zuhause stehen haben". Und zumindest bei einem der Dozenten stimmt das in meinem Fall. Denn ich habe zwei Bücher von Wittschier im Regal stehen, die ich gerne als meine Bibeln bezeichne. Und Wittschier war dann gestern eben auch dabei. Und was soll ich sagen? Irgendwie machte der einen arg langweiligen Eindruck auf mich. Aus diesem Grund, und weil alle in seinen Workshop wollten, habe ich mich für andere Workshops entschieden. Vormittags dann also "Musik im Philosophieunterricht". Nur wegen diesem Arbeitskreis habe ich mich überhaupt für die Fortbildung entschieden und wäre im Zweifel auch alleine hingefahren. Denn ich liebe Musik im Unterricht, nur bin ich mir häufig nicht sicher, wie man sie einbringen kann und was man alles damit machen kann. Der Dozent des Workshops, nicht nur Philosophie-, sondern auch Musiklehrer, hat dann einiges Licht ins Dunkel gebracht. War wirklich cool! Seine Lieblingsband sind die Wise Guys, was sich auch mehr als deutlich bemerkbar machte. Und so haben wir nicht nur das o.g. Lied zum Abschluss gehört (was ich direkt in meine Einführungssequenz der 10. Klasse aufgenommen habe), sondern während der Veranstaltung auch folgende Lieder:



(es gab tatsächlich Teilnehmer, bei denen "Haus am See" Depressionen hervorruft...)


(Sind die Wise Guys Stoiker?!)


(Sind die Menschen, die keine Arbeit haben, glücklich?)


(Das gesungene kommunistische Manifest :-))


(Hat der Wind tatsächlich einen freien Willen?)

Sehr unterhaltsame Veranstaltung. Ich meine, wann kann man schon mal sagen, dass man eine Fortbildung gemacht hat, bei der man die meiste Zeit Musik gehört und darüber gesprochen hat?

Auch sehr interessant war der Hinweis, dass Filmmusik einen viel größeren Einfluss auf unser Gefühl hat, als ich das bisher wahrgenommen habe. Von der "Weiße Hai"-Musik und unheimlichen Klängen bei Thrillern mal abgesehen. Wir haben uns z.B. die Anfangsszene von Forrest Gump angesehen, in der man eine Feder sieht, die vom Himmel fällt und über Autos und Menschen schwebt, bis sei vor Forrest Gumps Füßen landet und von ihm aufgehoben wird. Der Dozent erzählte, dass er die Szene gerne benutzt, wenn es um Freiheit geht und lässt die Schüler über die "Freiheit der Feder" erzählen. Bei der Szene mit Originalmusik dauert es 25 Minuten, bis dem ersten Schüler auffällt, dass die Feder vom Wind abhängig ist. Aber durch die Musik wird eben so eine Leichtigkeit vermittelt, dass man nur positive Gefühle entwickelt. Wir haben uns dann dieselbe Szene mit der Ouvertüre zu Wagners Faust angesehen, da kommen ganz andere Gefühle hoch. Total faszinierend. Hier übrigens die Originalmusik:


Und hier Wagner:


Am Nachmittag wurd's dann ein bisschen langweiliger "Argumentieren im Philosophieunterricht". Nicht, dass das Thema langweilig ist, immerhin habe ich mich dafür entschieden, weil Argumentationen gerade in Philo das A und O sind. Aber leider haben wir etwas Ähnliches gemacht, was wir auch schon im Seminar behandelt haben. Nichtsdestotrotz habe ich auch hier einiges Neues mitgenommen und so werde ich versuchen, im neuen Schuljahr einiges anders/besser zu machen. So wurde mir klar, eigentlich selbstverständlich, dass es nicht verwunderlich ist, wenn Schüler in ihren Klausuren die Begriffe "Arguement", "Einwand", "These" etc. nicht oder falsch verwenden, wenn man sie nicht selbstverständlich macht. Indem man im Unterrichtsgespräch eben darauf achtet, die Begriffe selbst zu verwenden. Immer wieder. Oder dass man Schülern mal eine Liste von Redewendungen an die Hand gibt, die sie im Unterrichtsgespräch, aber eben auch in den Klausuren verwenden sollen. 

Nun war der Tag vorbei und alle hatten das Gefühl, wirklich viel mitgenommen zu haben. Geistig und materiell. Denn freundlicherweise hat man auch die Reader von den Workshops bekommen, an denen man nicht teilgenommen hat. Die gilt es dann in den Ferien mal aufzuarbeiten. 

Aber es war schlussendlich ein sehr anstrengender Tag. Nicht nur, weil man 9 Stunden selbst Schüler sein musste, sondern auch weil wir von 6.30 bis 20.30 unterwegs waren. Ich habe außerdem festgestellt, dass ich es nicht ab kann, wenn jemand mit mir in Babysprache spricht. Egal, ob das 7 Uhr morgens oder 18 Uhr am Abend ist. Da bekomm ich nen Koller. Aber auch das ging ohne Stress oder Streit vorbei, ich habe einfach geistig abgeschaltet, wenn die Kollegin mit mir geredet hat ;-)

Abends wollte ich dann noch die Mousse au Chocolat für das heutige Lehrer-Grillen vorbereiten, was mal richtig in die Hose ging. Ist mir auch noch nie passiert. Leider war's dann schon 22.30 und ich hatte weder Lust noch Gelegenheit die Zutaten neu zu kaufen und von vorne zu beginnen. Und so war's dann heute nix mit Ausschlafen, sondern wieder mal frühes Aufstehen angesagt, einkaufen und das ganze Spiel von vorne. Jetzt steht allerdings eine große Schüssel mit der Mousse im Kühlschrank und ich hoffe, dass die Zeit bis zum Grillen ausreicht, um sie fest werden zu lassen. 

Und endlich endlich endlich kann ich mich den Sachen widmen, die ich für heute geplant hatte. Nix mit Faulenzen, sondern Wäsche waschen, putzen und Unterlagen vom vergangenen Schuljahr archivieren. Toll!