So, nachdem der reiche Oberarzt auf sich warten lässt und ich bei Bela keine Chance habe, wenn man dem Lied Glauben schenken mag, und ich heute eine Mahnung bekommen habe, bei der mir gar nicht klar war, dass es etwas anzumahnendes gibt (weil sie's nicht mehr vom Konto abbuchen und ich das irgendwie übersehen habe), habe ich den ganzen Schulkram mal zur Seite gepackt und mich mal wieder dem leidigen Thema der Finanzen zugewandt.
Eine Freundin meinte letztens zu mir, dass ich mich zur Zeit beruflich wie finanziell auf dem Wartegleis befinde, was ja nächstes Jahr (hoffentlich) vorbei sei. Ich mag nimmer warten, es nervt mich! Anderthalb Jahre (das Studium nicht mitgerechnet) darauf warten müssen, dass sich irgendwann einmal alles auszahlt, ist doof! Mir ist auch klar, dass ich wahrscheinlich immer alles ausgeben werde, was ich auf dem Konto habe, egal wie hoch die Gehaltsabrechnung sein wird (so ein bisschen selbsteinschätzen kann ich mich ja schon ;-)), aber ich freue mich einfach darauf, wenn man irgendwann mal wieder shoppen gehen kann, Bücher kaufen oder gar in den Urlaub fahren kann, ohne gleich den finanziellen Super-Gau befürchten zu müssen und dann eben auch was davon hat, dass man sein Konto ausreizt.
Nun beginnt ab dem nächsten Schuljahr eben eine finanzielle Diät und wahrscheinlich werde ich meinen Finanzplan ausdrucken und mir in die Küche hängen, wo er mich immer mahnend daran erinnern kann, dass ich eben nur das ausgeben kann, was ich habe. Aber auch da nicht alles, weil das langfristige Ziel nicht die 5 kg weniger auf der Waage sind, sondern ein Dispo-freies Konto am Ende des Refs. Wäre ja doof, wenn man mit überzogenen Konto in die Arbeitslosigkeit startet. Wenigstens ist das aber realistisch. Bedeutet aber kein Shoppen, keine Bücher, von Urlaub ganz zu schweigen und strenggenommen auch kein Ausgehen. Gut, das ist in Aachen mit den drei Freunden, die man hat, nicht ganz so schwer.
Trotz dieser rosigen Aussicht: wenn jemand was übrig hat...ich habe gehört, dass man Spenden steuerlich absetzen kann. Ich stelle gerne Quittungen aus ;-)
Themenwechsel:
Gestern habe ich zum ersten Mal meine zwei Kolleginnen besucht, die die Einzigen außer mir sind, die Geschichte und Philo unterrichten. Also ausgebildete Lehrer gibt's mit der Kombi vielleicht noch zwei mehr, aber von 300 Referendaren, die es in Aachen zur Zeit gibt, sind wir drei tatsächlich die Einzigen, die diese Fächer unterrichten. Ich finde das ja ganz faszinierend, weil ich diese Kombination für gar nicht so unlogisch halte. Lustigerweise wohnen die beiden auch noch zusammen in einer WG und meinten zu Beginn des Refs, dass wir eigentlich ne 3er-WG machen müssten. Wenn schon, denn schon. Nun bin ich ja nicht der WG-Typ (finanziell wäre es auch nicht besser, da die beiden einzeln fast dasselbe an Miete zahlen, wie ich), aber als ich gestern da war, dachte ich schon, dass sie's ganz nett haben. Ne riesen Wohnung, schön hell, Balkon *seufz* und mit dem Bücher ausleihen geht das dann natürlich auch viel einfacher. Allerdings wurde mir wieder bewusst, dass Aachen nicht Berlin ist und dass man sich, befindet man sich am Abend in einem angrenzenden Vorort, bewusst sein sollte, dass es keine U- oder S-Bahnen gibt, die alle 5/10 Minuten fahren. Und so habe ich zum Glück noch rechtzeitig gemerkt, dass kurz vor 23 Uhr der letzte Bus in die Innenstadt fährt. Als ich dann auf eben diesen Bus wartete, sah ich, dass ich noch die Möglichkeit gehabt hätte, ein Sammelauto anzurufen, dass Nachts die Strecke abfährt und Nachtschwärmer nach Hause bringt. Allerdings nur, wenn man vorher anruft und natürlich mit einem Sondertarif von 5 Euro (immerhin billiger als ein Taxi). Auch am Wochenende, nichts mit Nachtbus. Nun muss ich sagen, dass kurz vor 23 Uhr heimfahren auch sein Gutes hatte, so war ich nicht so spät zuhause und hab nicht den halben Tag verschlafen. Trotzdem war mir zu der Zeit eigentlich noch nicht nach heimgehen. Gerade weil wir so schön am quatschen waren und ich nach 15 Jahren mal wieder Grüne Wiese getrunken habe :-)
Nun gut, jetzt auf zur Bank und danach weiter überlegen, wie ich 5.Klässlern die Philosophie näher bringen kann. Gestern folgendes Zitat in Sophies Welt gefunden: "Noch zu seinen Lebzeiten galt er [Sokrates] als rätselhafte Person und nach seinem Tod wurde er bald als Gründer der verschiedensten philosophischen Richtungen betrachtet. [...] Feststeht, dass er potthässlich war. Er war klein und dick und hatte Glupschaugen und eine Himmelfahrtsnase. Aber sein Inneres war 'vollkommen herrlich', wie es hieß." Na, wenn da nix hängen bleibt, weiß ich auch nicht :-)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen