Da hab ich doch grad die erste eigenständige Mail von einem Schüler bekommen. Also keine "Ihre Mail ist angekommen"-Mail, sondern eine mit einer Frage :-)
Einer meiner 9.-Klässler möchte ein Referat über "Utopie" halten und schrieb nun, dass er auch gerne sein Essay dazu schreiben möchte. Seine vorgeschlagene Frage "Sind Utopien möglich?". Nette Idee, doch schnell beantwortet: Utopien sind Gedankenkonstrukte und deshalb nicht möglich. Sonst wäre es ja keine Utopie mehr. Ich gebe zu, da kommt der pingelige Lehrer raus. Aber nett wie ich bin, habe ich versucht ihn in die richtige Richtung zu schubsen und nun bin ich mal gespannt, was dabei rauskommt.
Im Zuge der Unterrichtsvorbereitung bin ich übrigens auf o.g. Band gestoßen und ganz begeistert. Auch ein sehr schönes Lied von derselben Sängerin:
Ansonsten habe ich heute, nachdem ich für morgen schon alles kopiert habe, meine Lehrprobenstunde noch mal geändert. Man gönnt sich ja sonst nix ;-) Von meinem Ausbildungslehrer kam keine konstruktive Kritik. Eher Fragen, wie "Kolonialismus passiert doch nicht im 19. Jahrhundert, sondern in der Zeit der Entdeckungen der Portugiesen und Spanier. Unser Thema ist doch Imperialismus." Ja, nee is klar. *seufz* Er hat dann aber, mit Unterstützung des Praktikanten, eingesehen, dass ein großer Bestandteil des Imperialismus eben die Kolonisation ist. Ach, da bräuchte ich das Margaretchen, die Fachfrau für diese Epoche ;-)
Schöner Dialog in der 11., bei denen ich auch morgen die Lehrprobe habe. Sie hatten die Aufgabe eine Quelle in Sinnabschnitte zu unterteilen und Überschriften dafür zu finden. Methodentraining quasi. Ich lauf durch den Kurs und schaue hier und da über die Schultern, komme zu einem Schüler, der nichts als die Überschrift markiert hat:
ich: Ach, das hast du aber schön markiert!
er: Ja, ich hatte erst vor Markierungen zu machen, habe mich dann aber dagegen entschieden.
ich: Ja, das kann ich verstehen. Hab ich mir so viel Mühe bei der Gestaltung des Arbeitsblattes gegeben, da würde ich das auch ungerne mit pinkem Marker verunstalten...
er und die umsitzenden Schüler lachen.
Und da sag noch einer, die Schüler würden Ironie nicht verstehen...
Ah, da kam auch schon die Antwort meines 9.Klässlers, der sich für meine Zeit und Hilfe bedankt. Hoffentlich bedenkt er das auch, wenn er das nächste Mal 90 Minuten mit seiner Banknachbarin durchquatscht ;-)
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