Mittwoch, 21. November 2012

11/11 - Das Beste zum Schluss


Soooo, da sim ma wieder :-) Die elfte und letzte Lehrprobe ist geschafft. Und wie man dem Video evtl. (natürlich nur mit viel Interpretationsgeschick) entnehmen kann, lief die auch gar nicht mal so schlecht. Um's kurz zu machen (von wegen): ich bin so stolz auf meine Klasse!

Hier muss man vorausschicken, dass ich am Montag einen Anruf von einer mir bis dato unbekannten Lehrerin erhielt, die mir mitteilte, dass die 7. Jahrgangsstufe am Mittwoch den ganzen Tag mündliche Englischprüfungen haben. Es wäre ja vielleicht ganz interessant für mich, das zu wissen, da ich Mittwochs bei denen Unterricht habe. Als ich erwähnte, dass ich nicht nur Unterricht, sondern auch eine Lehrprobe an diesem Tag habe, war's erst mal nen kurzen Moment ruhig am Telefon. Das Ende vom Lied: man setzt die mündlichen Prüfungen für diese 45 Minuten aus, aber in der ersten Stunde und auch direkt danach finden die Prüfungen statt. Yeah, dachte ich, da ist die Klasse bestimmt total konzentriert und aufmerksam...

Die Überraschung: sie waren's wirklich! Am Ende hat's sogar ein bisschen geholfen, weil ich so in den zwei Gruppenarbeitsphasen der Stunde immer sofort gemerkt habe, wenn sie mit der Aufgabe fertig waren und untereinander englisch sprachen :-) Lustig war's, als der Direktor in einer der Phasen rumging und den Schülern über die Schulter schaute und einer Gruppe zuflüsterte: "Seid ihr immer so ruhig?" Da ich fast danebenstand, habe ich das Antworten übernommen und ein beherztes "Aber natürlich!" eingeworfen, woraufhin selbst er lachen musste. Auch interessant, eine Äußerung einer Schülerin, die meinte, als ich bei ihrer Gruppe nach dem Rechten fragte, dass sie heute doch wirklich sehr fleißig wären, "nicht so wie beim letzten Mal". Da ich davon ausgegangen bin, dass die beim letzten Mal so unruhig waren, weil meine Stunde so schlecht geplant war und die einfach nicht wussten, was sie machen sollen, erwiderte ich "Ja, das lag beim letzten Mal aber auch an mir." Sie schlägt daraufhin die Augen nieder und schüttelt stumm mit dem Kopf. Nu fänd ich's ja schon ganz interessant, was dann das Problem war. Aber ich fand's lieb, dass sie so ehrlich war. 

Nun findet die Nachbesprechung mit meinem Fachseminarleiter zwar erst nächsten Montag statt, aber für einen kurzen Plausch hatte er dann doch noch Zeit. Und diesem konnte ich eben auch entnehmen, dass er's gut fand. Er kam nämlich mit den Worten zum Lehrerpult, als ich grad meine Tasche packte, "Frau W., ich bin froh, das gesehen zu haben!". Auf meine Nachfrage, ob das gut wäre, bejahte er es vehement. Alles was in der letzten Stunde falsch lief, hätte ich heute richtig gemacht und wenn ich so ins Examen ginge, würde er sich überhaupt keine Sorgen machen. Auch unsere Ausbildungskoordinatoren war dabei und fand die Stunde super: "Auch in dieser Stunde hat mich, genau wie das letzte Mal in Philosophie, das hohe Niveau des Unterrichts und der Schüler sehr überrascht!" Ich solle auch nicht alles auf die Schüler schieben, es läge nicht nur daran, dass die so lieb und folgsam seien. Nur hätte sie dieses Mal gemerkt, dass ich bei Nervosität dazu neige unsauber zu sprechen. Und nu fand sie's gar nicht witzig, als ich von der Mannschaft des Kolumbus sprach und das Wort "Schifffahrtskollegen" benutzte. Eben weil mir Matrosen nicht einfiel. Das wiederum finde ich nun weniger tragisch. Aber ich müsse doch ein Vorbild sein, sonst schreiben die Schüler das auch in Arbeiten. Nun ja...

Mit dem Direktor hatte ich direkt im Anschluss Nachbesprechung und natürlich hatte auch er etwas zu meckern. Aber es war das erste Mal, dass die Aufzählung der positiven Dinge fast ein bisschen länger dauerte, als die negative Auflistung. Schlussendlich war's auch nur ein Kritikpunkt, den er loswerden wollte und in diesem Punkt gebe ich ihm auch recht. Hab ich einfach was vergessen. Passiert. Er findet das generell auch nicht tragisch, aber im Examen würde wegen so etwas die Grenze zwischen sehr guter und "nur" guter Stunde gezogen werden. Wenn das im Examen aber mein einziges Problem ist, kann ich damit leben. 

Nun wartet zwar noch ne halbe Flasche Sekt auf mich, aber leider wird die Feierstimmung ein bisschen getrübt, weil ich noch zwei Stunden für morgen planen muss. So was doofes aber auch! Aber gut, gibt Schlimmeres! Vor allem, weil ich in meinem EF-Kurs morgen mit einem Witz einsteige: "Warum ist der Elefant groß, grau und faltig?" "Weil er, wenn er klein, weiß und rund wäre, eine Aspirin wäre." Nun überlegt mal, was das mit Philo zu tun hat ;-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen