Montag, 30. Januar 2012

1/10 - done


Yeah, die erste von insgesamt zehn Lehrproben liegt frisch hinter mir! Ick freu mir :-)

Hm, was kann man dazu erzählen? Ich muss das ja so aufschreiben, dass ich vor der nächsten hier reinschauen und mir Mut anlesen kann ;-) Gut, wieder von vorne: Die Stunde lief in der 11. Grundkurs Philosophie zum Thema "Tyrannei und Widerstand bei John Locke". Fachlehrer, mein Lieblingsmentor... Am Freitag habe ich die Stunde entwickelt und dem Lehrer geschickt, nachdem wir das Donnerstag so besprochen haben. Also, ich schicke sie ihm Freitag, er schaut sie sich an und wir reden am Samstag darüber, dass ich den Sonntag noch Zeit habe Änderungen vorzunehmen. Wann hat er sich gemeldet? Richtig, gestern Nachmittag 16 Uhr! Ohne Worte... Da ich jedoch den Plan auch dem Fachlehrer schicken muss und ich den nicht, durch zu spätes Schicken, zum späten Lesen zwingen will, hatte ich den Plan bereits 13 Uhr rausgeschickt. So konnte er sich aussuchen, ob er ihn Sonntags zum Kuchen liest, zum Einschlafen oder zum Frühstück. Was auch positiv angemerkt wurde, auch wenn es nicht schlimm wäre, hätte ich den Plan erst 20 Uhr geschickt. Ist egal, ist nicht mein Stil.

Jedenfalls fand die Stunde heute morgen statt, 7.45-8.30. Normalerweise bin ich immer kurz nach halb in der Schule, was heute jedoch nicht gereicht hätte, da ich die Tische passend umräumen musste, den Beamer organisieren, anschließen, ausrichten, testen, Tafel wischen - was man halt alles so macht als ehrgeiziger Referendar. Also musste ich noch früher aufstehen und war schon gegen sieben im Schulgebäude. Kurz nach halb war ich mit meinen Vorbereitungen fertig, als schon die ersten Schüler auftauchten. Und ausgerechnet die, die sonst immer auf den letzten Drücker oder zu spät kommen. So, jetzt muss ich beichten: ich habe ihnen die Problemfrage verraten :-( Eigentlich wollte ich nie zu denen gehören, die ihre Schüler vorher instruieren, aber sie haben mich gefragt. Und als gute Lehrerin MUSSTE ich einfach antworten... 

Jedenfalls hab ich dann die Herren abgeholt und dann war die Stunde auch schneller vorbei, als man gucken konnte. Schön mit nem Ausschnitt aus den Tagesthemen über die Zustände in Ägypten gestartet, die Theorie erarbeitet und mit einer Diskussion geendet, was die Ägypter jetzt machen müssten, damit da wieder ne Ordnung reinkommt. Ich fand die Stunde (bereits in der Planung) rund, der Fachseminarleiter auch und so drehte sich die Nachbesprechung eher um Dinge, über die man eigentlich nicht nach dem ersten Besuch spricht. So zumindest O-Ton Fachseminarleiter. Der Übergang von Einleitung zur Erarbeitung hätte länger ausfallen können und in der Sicherung war ein Satz nicht korrekt ausgedrückt. Das sind aber Dinge, die man mit Übung hinbekommt. Und die auch keinem Anfänger vorgeworfen werden. Und wie schon letzte Woche wurde ich in meinem Vorgehen, in meinem Stil bestätigt. Formulierungen, die mein Ausbildungslehrer gestern bemängelte, die ich aber nicht mehr geändert habe, fanden Anklang und Bestätigung. Begriffe, die laut meinem Fachlehrer, mit Sicherheit Kritik beim Fachseminarleiter hervorrufen, wurden überhaupt nicht erwähnt. Die Stundenziele sind klar formuliert, wenn auch nicht übertrieben wissenschaftlich, eben in meinem Stil. 

Es erstaunt mich wirklich! Im Vorfeld hört man immer wieder wie gemein und unrealistisch die Kritik der Fachseminarleiter wäre. Davon merke ich überhaupt nichts. Gut, jetzt muss ich den Donnerstag abwarten, wenn ich das erste Mal in Geschichte "auftrete". Aber auch hier steht schon die Grobplanung und ich muss "nur" noch das Material aufbereiten und den Kram drumrum schreiben (Ziele, methodisch-didaktische Überlegungen). Da wir aber nachher ein vierstündiges Seminar zum Thema Schulrecht haben, werde ich sicherlich einiges davon schaffen ;-)

Ach ja, noch eins. Nächste Woche bin ich noch mal in dem 11-Kurs von heute, mit dem versprochenen Kuchen und dem Bericht wie's lief. Ich habe dem Fachseminarleiter erzählt, dass ich dann die Schüler auch mal fragen möchte, was ich noch verbessern kann und er gab mir den Tipp, einfach mal zu fragen, was für sie guter Unterricht ist und erst im zweiten Schritt erzählen zu lassen, welche Kriterien ich davon erfülle. Dann wird's strukturierter. Mal sehen, ob mein Fachlehrer mir die Zeit gewährt... Ich berichte dann vom Resultat!

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